Erhalt der Ohmenhäuser Buslinie 22

SPD-Fraktion steht hinter der Buslinie

Die jüngste Berichterstattung in den lokalen Medien über die beabsichtigte Streichung der Buslinie 22 hat die Reutlinger SPD-Fraktion bewogen, die beiden Mitglieder, Meike Stein und Frieder Heun aus dem Bezirksge-meinderat Ohmenhausen in die Fraktionssitzung einzuladen, um die Situation im Stadtbezirk Ohmenhausen und die Folgen der beabsichtigten Änderung zu besprechen. Fazit: „Wir brauchen die Linie 22. Die derzeit geplante Streichung der Linie 22 von Ohmenhausen über den Ringelbach in die Stadtmitte wird zwangsläufig zu einem Verlust an Fahrgästen führen und damit zum Umstieg aufs Auto!“ befürchtet der SPD-Fraktionsvorsitzende Helmut Treutlein.

Die SPD-Fraktion unterstützt deshalb den Vorschlag aus Ohmenhausen, die Linien 2 und 22 gemeinsam zu denken und mit einem 30-Minuten-Takt zu besseren Ergebnissen zu kommen. In Abstimmung mit den beiden Bezirksgemeinderäten hat die SPD-Fraktion nun beantragt, dass die Stadtverwaltung im zuständigen Fachausschuss des Gemeinderats über den Vorschlag aus dem Bezirksgemeinderat Ohmenhausen zum Erhalt der Linie 22 im Zusammenhang mit Veränderungen an der Linie 2 berichtet und einen Vorschlag zur Umsetzung dieser Vorschläge zum Juli 2021 macht.

Die genaue Analyse der vorgelegten Nutzerzahlen zeige, dass die neu eingeführte Linie 22 in Ohmenhausen die gleichen Fahrgastzahlen erreicht hat, wie die eingeführte Linie 2 über Betzingen nach Reutlingen. Dabei gehe es jedoch nicht nur um die Verbindung zur Stadtmitte. „In 13 Minuten ist man mit der Linie 22 im Ringelbach zum Einkaufen oder zu Arbeitsplätzen bei der BruderhausDiakonie oder beim Klinikum unterwegs, ohne den Umweg durch die Stadt,“ berichteten Meike Stein und Frieder Heun.

Die von RSV und Stadtverwaltung dem Gemeinderat vorgeschlagene künftige Fahrstrecke über die Linien 2 und 6 verlängere diesen Weg um 45 Minuten. Auch wenn die Linie 6 und die Linie 2 am Umstiegspunkt Gartenstraße besser abgestimmt würden, bliebe eine Verlängerung der Fahrzeit auf mindestens 36 Minuten, verbunden mit der Befürchtung, dass der Umstieg wegen Verspätungen nicht klappt.

Einig sei man sich in der Folgeabschätzung gewesen: „Die Busbenutzer werden wieder aufs Auto umsteigen“, so Treutlein. Derartig verlängerte Fahrzeiten seien nicht zumutbar und das Ziel der Mobilitätswende werde weit verfehlt. Nicht ein einziger Fahrgast, so die Befürchtung, werde auf die Linie 2 umsteigen, um die weite Reise durch die Stadt an sein Ziel im Ringelbachgebiet zu erreichen. Die SPD-Fraktion ist deshalb dankbar für den Vorschlag aus dem Bezirksgemeinderat, weil er die gegenwärtigen schwierigen finanziellen Auswirkungen der Pandemie auf den ÖPNV berücksichtige, aber Einsparmöglichkeiten aufzeige und gleichzeitig die Fahrbeziehungen aufrechterhalte.

Die Fraktion fordert, das Ziel der Mobilitätswende auch bei den jetzt notwendigen Veränderungen im Busnetz nicht aus der Augen zu verlieren und vor diesem Hintergrund aktuelle Nachbesserungen zum Juli 2021.  „Wir müssen sehr beweglich bleiben, wenn wir die Mobilitätswende voran bringen wollen!“ fordert Stadträtin Silke Bayer und erinnert an den leider im Gemeinderat gescheiterten Antrag der SPD-Fraktion, regelmäßig zum Fahrplanwechsel die Nachbesserung des Busnetzes zum Beschluss vorzulegen. Der aktuelle Vorgang zeige aber auch, dass in das Begleitgremium zur Anpassung der Buslinien,  Vertreter aus den Bezirksgemeinden eingeladen werden sollten, um die örtliche Kenntnis aktiv in die Beratung einbringen zu können.

„Die Pandemie wird hoffentlich bald enden und das Zutrauen in den öffentlichen Personennahverkehr und die Stadtbusse wird wieder steigen!“ ist sich Stadträtin Edeltraut Stiedl sicher. „Dafür müssen wir vorbereitet sein und deshalb brauchen wir jetzt rasch die Nachbesserung der bisherigen Pläne“, fordert die SPD-Fraktion.