„Gutscheinheft plus“ soll mehr Menschen unterstützen

Antrag der SPD-Fraktion im Gemeinderat

Die SPD-Fraktion im Reutlinger Gemeinderat will, dass Erwachsene und Familien, deren Einkommen knapp über der Grenze für den Bezug von Sozialleistungen liegt, unterstützt werden. Immer mehr ältere Menschen könnten von ihrer Altersrente nicht leben und hätten gleichwohl keinen Anspruch auf Sozialleistungen, so die Beobachtung der SPD. Aber auch Familien lägen nicht selten nur knapp über der Einkommensgrenze. Für diese könne das Angebot eines „Gutscheinhefts plus“ eine kleine Verbesserung sein. 

Die SPD will dadurch auch ein Signal der Solidarität der Gesellschaft geben und gleichzeitig eine Anerkennung für die Lebensleistung dieses Personen-kreises, der den eigenen Unterhalt allein durch den eigenen Verdienst trägt, sich jedoch häufig in finanziell schwierigen Situationen findet. Soziale Teilhabe werde so unmöglich und auch die Nutzung von Bildungschancen scheitere so häufig am Geldbeutel. Erwachsene und Familien mit Kindern unter 18 Jahren, deren Einkommen bis zu 30 % über der Grenze für den Bezug von Sozialleistungen liegt, sollen deshalb mit einem „Gutscheinheft plus“ in den Kreis der Berechtigten einbezogen werden. Das Gutscheinheft ist eine Freiwilligkeitsleistung der Stadt. Die Gutscheine können bei Vereinen und Institutionen eingelöst werden für Mitgliedsbeiträge, Kursgebühren, Eintrittskarten und Teilnehmerbeiträge im kulturellen und gesellschaftlichen Leben sowie im Reutlinger Stadtbus.  

Der SPD ist bewusst, dass die Bestimmung und Festlegung des Kreises der Berechtigten nicht einfach zu lösen ist und schlägt deshalb vor, sich am Landkreis Tübingen mit der „KreisBonusCard extra“ zu orientieren. Das Reutlinger „Gutscheinheft plus“ solle deshalb entsprechend bei bestimmten Reutlinger Beratungsstellen beantragt werden können. Dabei stellt sich die SPD die Kooperation mit der AWO, dem Diakonischen Werk, der Caritas, dem Kinderschutzbund und Beratungsstellen von Stadt und Landkreis vor. 

Dort soll in einem persönlichen Gespräch die Gesamtsituation der Antragsteller betrachtet und die notwendigen Unterlagen geprüft werden. Mit dem Kontakt zu Beratungsstellen kann das ansonsten komplizierte und aufwendige Prüfungsverfahren vereinfacht werden. Es verbindet Beratung und in der Folge auch Hilfestellung in vielen Fragen. Sollte ein grundsätzlicher Bedarf festgestellt werden, gibt die Beratungsstelle den Antrag an die Stadtverwaltung weiter, die das „Gutscheinheft plus“ ausgestellt und per Post zugeschickt, so der Vorschlag der SPD.