SPD-Reutlingen erinnert an Oskar Kalbfell

Kranzniederlegung

Am 20.04.1945 stieg Oskar Kalbfell auf einen französischen Panzer, um die Stadt Reutlingen friedlich zu übergeben. Mit dieser mutigen Tat bewahrte der Betzinger die Stadt vor einer weiteren Zerstörung. „Ursprünglich wollte die SPD-Gemeinderatsfraktion sowie der SPD-Ortsverein am 20.04.2020, dem 75. Jahrestag dieses Ereignisses, mit einer Kranzniederlegung an der Kalbfell-Linde in Betzingen an diese herausragende Persönlichkeit und seine mutige Tat erinnern“, so Fraktionsvorsitzender Helmut Treutlein. Die Linde haben die Betzinger Sozialdemokraten 2006 anlässlich des 60. Jahrestages ihrer Wiedergründung gepflanzt. Aufgrund der damaligen Corona-Einschränkungen, musste der Termin leider abgesagt werden.

Die Niederlegung eines Blumengebindes mit roten Nelken und der Aufschrift „Zum Andenken an Oskar Kalbfells Mut – Wir haben Ihm viel zu verdanken“ wurde am Mittwoch, den 28.10.2020, dem 123. Geburtstag Oskar Kalbfells nun nachgeholt. Anwesend waren Vertreter der SPD-Fraktion im Gemeinderat, des SPD-Ortsverbands Reutlingen sowie Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck.

In einer kurzen Asprache würdigte Keck seinen Vor-Vor-Vor-Vorgänger im Amt als den „Mann der Stunde, der zur rechten Zeit am richtigen Ort war.“ Seine Verdienste seien herausragend. Mit dem Namen Oskar Kalbfells verbinde sich in der unmittelbaren Nachkriegszeit die rasche Trümmerbeseitigung, das Wiederherstellen der Infrastruktur, die Schaffung von Wohnraum und Arbeitsplätzen, die Aktion „Reutlinger Spende“ für Kriegsgeschädigte, die Intergration von Flüchtlingen und Vertriebenen, die Weichenstellung für den wirtschaftlichen Aufschwung und vieles mehr, so Keck. Oskar Kalbfell werde im kommunalen Gedächtnis völlig zu Recht als der „legendäre Nachkriegsoberbürgermeister der Stadt Reutlingen“ gefüht.

Keck sprach auch der Zeitzeugin Marianne Gaiser aus Betzingen aus dem Herzen, die zufällig anwesend war, genau wie vor 75 Jahren, als sie die mutige Tat Oskar Kalbfells gemeinsam mit ihrem Vater Karl Keinath ebenso zufällig miterlebte.