Umbauplanung der Kreuzung Oskar-Kalbfell-Platz

SPD-Fraktion fordert Vorrang für die Fußgänger

Die SPD-Fraktion wird im Gemeinderat keine Planung mittragen, welche zu Lasten der Fußgänger bei der jetzt folgenden Planung für die Kreuzung der Adenauer-Straße mit der Alteburgstraße am Oskar-Kalbfell-Platz geht. Die zentrale Frage für die SPD ist, wie die Fußgänger bei der Querungsplanung berücksichtigt werden.

„Wie sieht die Wegeführung für die Fußgänger und tausende Schüler aus, die täglich den Steg überquert haben, wenn dieser abgerissen wird?“, fragt sich Fraktionsvorsitzender Helmut Treutlein. Bekanntlich nehmen Fußgänger in aller Regel den kürzesten und damit geradlinigsten Weg. Solche Wege muss es an einer der höchst frequentierten Kreuzungen für die Fußgänger auch bereits in der Umbauphase geben. Ursprünglich war für die Bauzeit eines neuen Stegs ein Provisorium geplant, welches die Fußgängerquerung ermöglicht hätte. Dieses Provisorium sei nun gestrichen, mit der Folge, dass alle Füßgänger vorhandene Wege nehmen  müssen. Man stelle sich eine Familie mit Kinderwagen oder Menschen mit Handicaps vor, die den Umweg über das Nordsternhaus mit Berganstieg nehmen müssten. Jetzt besteht für die SPD die Chance, dieses Defizit zu beseitigen und eine geradlinige Verbindung bspw. von der GWG zum Gebäude der AOK einzurichten.

Die Verkehrszahlen im Straßenverkehr seien jetzt schon am oberen Limit. Die hohe Verkehrsdichte werde durch den Abriss des Stegs noch mehr verstärkt, mit zusätzlichen Staus, ist sich die SPD sicher. Straßen und Wege seien nach Überzeugung der SPD unter Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer herzustellen. „Wir erwarten deshalb, dass die Fußgänger auch im Gemeinderat eine Lobby haben“, so Treutlein. Dies dürfe nicht am zusätzlichen finanziellen Aufwand scheitern. Die SPD-Fraktion werde deshalb nur Lösungen zustimmen, die den Fußgängern diese direkten Wege ermöglichen. „Umwege durch das Nordsternhaus oder mit Überquerungen und Wartezeiten wollen wir den Fußgängern nicht zumuten“, so Treutlein. Stattdessen müsse Reutlingen eine fußgängerfreundliche Stadt werden. Wer jetzt ohne Gehweg plane zementiere ein langjähriges Defizit zu Lasten der Fußgänger.

Kein Verständnis hat die SPD, wenn gleichzeitig eine weitere Abbiegespur zur Stadthalle gebaut werden soll. Es wäre nach Überzeugung der SPD eine fatale Botschaft, wenn der Gemeinderat Geld für den Pkw-Verkehr aber kein Geld für den Fußverkehr bereitstellen und diesen Anträgen folgen würde!