Drängende Fragen zur Reaktivierung von Bahnlinien

Was bedeutet das für die Regionalstadtbahn?

In der neuesten Studie des Landes zur Reaktivierung von Bahnlinien werden Einwohnerzahlen, Arbeitsplätze und Schulplätze als wesentliche Strukturdaten im Einzugsgebiet möglicher Reaktivierungsstrecken genannt. Der Schülerverkehr soll ein Rückgrat der Reaktivierung sein. Vor diesem Hintergrund ergeben sich für die SPD-Fraktion im Gemeinderat drängende Fragen im Zusammenhang mit der weiteren Planung, insbesondere zur Streckenführung der Regionalstadtbahn, um deren Aufklärung die Fraktion jetzt Oberbürgermeister Thomas Keck gebeten hat.

Die Realisierung der Regionalstadtbahn ist für die SPD ein wichtiger Beitrag zur Verkehrswende und sieht in der Studie einen wichtigen und unterstützenden Beiträge zur Erreichung dieses Ziels. Allerdings müssten einige Unklarheiten aufgeklärt und insbesondere auch der weitere Verlauf der reaktivierten Trasse hoch auf die Alb erläutert werden.

„Welche Trasse von Reutlingen nach Engstingen will das Land reaktivieren? Gibt es eine Neubewertung der Honauer Bahntrasse?“ fragt deshalb der Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion, Helmut Treutlein. „Selbstverständlich begrüßen wir es, dass das Land die Betriebskosten der Echaztalbahn übernehmen will!“ ergänzt Stadträtin Edeltraut Stiedl, „aber wir wollen Klarheit über die Trassenführung.“

Für die SPD-Fraktion gilt, dass die Bahn möglichst nah zu den Schulen, Arbeitsplätzen, Einkaufsmöglichkeiten und zu den Wohngebieten fahren muss. Dies ermögliche kurze Fußwege zur Bahn und mache sie attraktiv. Deshalb gelte für die SPD die Innenstadtstrecke als Vorzugstrasse, weil dort auch der höchste Nutzen-Kosten-Index zu erzielen sei.

Gerade auch in diesem Zusammenhang hält Stadtrat Sebastian Weigle die Klärung der offenen Fragen für dringend geboten. Einerseits seien die Kommunen gefordert, über Linienführungen zu entscheiden. Andererseits stelle sich für Reutlingen die Frage, ob das Land die alte Strecke am Fuß der Achalm reaktivieren will oder die bisherige Planung der Innenstadtstrecke für die Initiative des Landes gilt.

„Die Trassenvarianten für die Reutlinger Innenstadtstrecke der Regionalstadtbahn, Ledergraben, Gartenstraße und Honauer Bahntrasse, hatten unterschiedliche Nutzen-Kosten-Indikatoren. Hat sich durch die Studie des Landes zur Reaktivierung der Echaztalbahn an dieser Bewertung etwas geändert?“, fragt deshalb die SPD. Konkret will sie wissen, ob die vom Land zugesagte Förderung des Baus und des Betriebs für die Reaktivierung der Echaztalbahn nur für die alte Bahntrasse vom Reutlinger Hauptbahnhof bis nach Engstingen oder auch für die Innenstadtstrecke in Reutlingen gelte und ob sich die Regionalstadtbahn auf der alten Trasse der Echaztalbahn realisieren lässt.

Unklar ist, ob es Aussagen des Landes zur Überquerung der Bundesstraße beim Südbahnhof im Zuge der Reaktivierung der alten Bahntrasse und  zur Trassenführung und zur Überwindung der Steigung beim Albaufstieg gibt.

Wichtig ist der Fraktion auch eine Einschätzung darüber, ob die Studie des Landes die Realisierung der Schienenstrecke von Reutlingen nach Engstingen schneller voran bringt.